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Streuobstwiesen im Albvorland
Eine der größten Streuobstlandschaften Europas
Anmerkung: Durch Anklicken der Bilder erhalten Sie eine vergrößerte Darstellung mit Bildunterschrift.
Die Streuobstwiesen rund um Kappishäusern und Kohlberg zählen zu den schönsten im Albvorland. Sie liefern gesundes Obst mit vielen regionalen und lokalen Obstsorten, sind ideale Naherholungsgebiete und beherbergen überdurchschnittlich viele Pflanzen- und Tierarten. Hier wird vieles zum Erlebnis: der Duft der Blüten, der Gesang der Vögel, das Summen der Bienen und der Biss in einen frisch gepflückten Apfel.
Ernten und verwerten
Die Erntezeit reicht von der Kirschenernte im Juni bis in den November, wenn die späten Apfelsorten reif sind. Viele Apfel- und Birnensorten sind mehrere Monate lagerfähig und entwickeln erst dann eine optimale Reife. So hat man den ganzen Winter frisches Obst. Die meisten Äpfel und Birnen von Streuobstwiesen werden aber vom Baum geschüttelt, aufgelesen, in Säcke gefüllt und verarbeitet. Hergestellt wird daraus Saft, Most (Apfel- und Birnenwein), Obstbrand, Obstessig, Dörrobst, Apfelchips, Kompott und Kuchen.
Erhalten und pflegen
Ein regelmäßiger Baumschnitt sorgt für gesunde, stabile Obstbäume, die 50 bis 100 Jahre alt werden können. Um die Streuobstwiesen auch für kommende Generationen zu erhalten, müssen Bäume nachgepflanzt werden, rechtzeitig bevor die anderen auseinanderbrechen oder umkippen. Die Wiesen sollten nicht zu oft gemäht werden. Bei häufiger Mahd und Düngung werden die bunten Wiesenblumen von Gräsern verdrängt. Der Tierwelt wird damit die Nahrungsgrundlage entzogen: Insekten finden keinen Nektar oder Pollen mehr, Vögel keine Insekten und Samen.
Was fliegt und blüht denn da?
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen mit bis zu 5.000 Pflanzen- und Tierarten. Die Obstbäume und die blütenreichen Wiesen mit ihren bunten Blumen – Wiesen-Storchschnabel, Wiesen-Margerite, Wiesen-Bocksbart und viele mehr – schaffen eine üppige Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere (Igel,
Siebenschäfer, Fledermäuse).
Der Wiesenstorchschnabel blüht oft ein zweites Mal.
Eine Steinhummel sammelt Pollen der Trauben-Skabiose.
Neben charakteristischen Vogelarten wie Grauspecht, Halsbandschnäpper und Wendehals lassen sich farbenfrohe Schmetterlinge, z. B. Schwalbenschwanz und Zitronenfalter beobachten. Wildbienen zählen zu den wichtigsten Bestäubern von Obstbäumen und Wiesenblumen.
Igel suchen am Erdboden nach Nahrung. Sie sind meist in der Dämmerung und nachts aktiv.
Der Halsbandschnäpper nistet in Baumhöhlen und nimmt auch künstliche Nesthilfen an.
Der Schwalbenschwanz ist einer der größten und auffälligsten heimischen Schmetterlinge.

