Die nachfolgenden Etappenbeschreibungen sowie Bilder wurden uns freundlicherweise vom GWP-Verlag zur Verfügung gestellt.
Ausführliche Beschreibungen der Etappen finden Sie im Wanderführer. Erhältlich ist dieser bei uns im Online-Shop: GWP Wanderführer – Heuberg-Allgäu-Weg HW9.
Etappe 1 | Spaichingen – Nendingen | 18,9 Km
Startpunkt des Heuberg-Allgäu-Weges ist der Bahnhof von Spaichingen am Fuße der Schwäbischen Alb. Er beginnt mit dem steilen Aufstieg zum Dreifaltigkeitsberg. Nach dem Schwarzen Grat ist er der zweithöchste Punkt des gesamten Fernwanderweges. Die Mühen werden belohnt: Die Aussicht über Spaichingen auf die Baarebene und den Schwarzwald ist traumhaft. Durch das Biren- und Ursental geht es über den westlichsten Ausläufer des Großen Heubergs. Enge Waldschluchten voller entspannender Ruhe prägen die Etappe. An ihrem Ende liegt Nendingen an der schönen Donau. Eine Pension bietet Gästezimmer. Alternativ sind es nur 3 Km mit dem Zug nach Mühlheim oder Tuttlingen. Dort gibt es weitere Übernachtungsmöglichkeiten.
Etappe 2 | Nendingen – Neuhausen ob Eck | 8,6 Km
Die kurze Strecke kann von Geübten mit der ersten Etappe kombiniert werden. Wer dies seiner Kondition nicht zutraut, geht sie am besten einzeln. Mit einem Besuch des mühevoll angelegten Freilichtmuseums in Neuhausen ob Eck ist der Tag dennoch ausgefüllt. Start ist in Nendingen bei Tuttlingen. Der größte Teil des Aufstiegs folgt gleich nach dem Ortsrand. Dort beginnen auch die weitläufigen Wälder, die charakteristisch für diese Etappe sind. Entspannende Ruhe ist garantiert. Erst kurz vor dem Ziel öffnen sich weite Fluren. In Neuhausen gibt es Gästezimmer, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. Sollte im Ort selbst keine Unterkunft frei sein, bietet ein Hotel auf dem 1 Km westlich gelegenen Flugplatz weitere Kapazität.
Etappe 3 | Neuhausen ob Eck – Stockach | 21,6 Km
Der Startpunkt in Neuhausen ob Eck besitzt einen echten Vorteil: Er liegt bereits 700 m über dem Meer. Der Tagesaufstieg hält sich also in Grenzen. Damit ist die Strecke trotz ihrer Länge gut zu meistern. Sonnige Fluren werden bald von dichten Wäldern abgelöst. Sie sind nicht spektakulär, versprechen aber erneut herrliche Ruhe. In der zweiten Hälfte wandelt sich das Bild. Sanfte Hügel formen eine interessante Übergangslandschaft zwischen Alb und Bodensee. Es mischen sich wieder einige sonnige Abschnitte unter die Strecke. Bis an den Stadtrand von Stockach ist der Verlauf sehr ländlich. Es gibt unterwegs keine Gastronomie oder Einkaufsmöglichkeiten. Die Etappe kann nach 15 Km in Hoppetenzell mithilfe des ÖPNV unterbrochen werden. Ziel ist die schöne Stockacher Altstadt. Unterkünfte sind genügend vorhanden.
Etappe 4 | Stockach – Überlingen | 21,0 Km
Für diese Etappe sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, denn sie ist landschaftlich sehr reizvoll! Stockach ist schnell durchschritten. Dahinter wartet ein Wechsel aus weiten Fluren und stillen Wäldern. Unter der Kuppe des Sipplinger Berges steht der Haldenhof. Das Höhengasthaus befindet sich auf halber Strecke. Auch Gästezimmer sind im Angebot, sodass die Etappe hier geteilt werden kann. Von seinem Aussichtspunkt darf zum ersten Mal auf den Bodensee geblickt werden. Der Weg folgt anschließend der Hangkante. Immer wieder werden herrliche Ausblicke frei. Eine jähe Schlucht, der Hödinger Tobel leitet in die namensgebende Ortschaft. Hinter ihr beginnt der Abstieg an den Seegürtel. Die Besiedlung am Ufer ist merklich dichter als in den ländlichen Gebieten um Stockach. Dafür wartet das Ziel mit beinahe mediterranem Charme auf. Überlingen besitzt eine schöne Seepromenade und eine hübsche Altstadt. Gastronomie und Gästezimmer sind reichlich vorhanden.
Etappe 5 | Überlingen – Meersburg | 13,7 Km
Auf den folgenden 40 Km folgt der Heuberg-Allgäu-Weg der Uferlinie. Neben einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmälern gibt es viele schöne Orte in der Natur, an denen verweilt werden kann. Kurze Etappen bieten die Möglichkeit, sich dafür Zeit zu nehmen. Geübte können die Strecken auch kombinieren. Hinter Nußdorf thront das Kloster Birnau auf einem Hügel. Die Wallfahrtskirche ist mit wundervollen Fresken geschmückt. Vor ihren Toren bietet sich ein schöner Ausblick über den See und auf die Insel Mainau. Auch Uhldingen ist bereits in Sichtweite. Das dortige Freilichtmuseum ist sehr interessant. In rekonstruierten Pfahlbauten lässt sich das Leben unserer Vorfahren studieren. Die nahen Reste der Originale zählen zum UNESCO-Welterbe. Nur noch ein schöner Wald liegt zwischen ihnen und dem Zielort. Meersburg ist umgeben von Weinbergen. Sie prägen gemeinsam mit Obstplantagen das Landschaftsbild. Die historische Altstadt ist sehenswert. Sie liegt einige Meter über dem Bodensee. Um sie herum gibt es herrliche Aussichtspunkte. Die angrenzende Burganlage ist die älteste noch ständig bewohnte in Deutschland. Vom Hafen zu ihren Füßen legen Schiffe zur Blumeninsel Mainau ab. Das Angebot an Gastronomie und Hotellerie ist gut.
Etappe 6 | Meersburg – Immenstaad | 9,4 Km
Diese Etappe kann gut mit der vorigen oder nachfolgenden kombiniert werden. Es lohnt sich aber auch, sie einzeln zu gehen. Sie verläuft durch die Weinbaugebiete der Winzergemeinde Hagnau. Genuss ist also Programm. Da der Startpunkt in der herrlichen Altstadt von Meersburg ein gutes Stück über dem See liegt, ist nur wenig Aufstieg zu bewältigen. Während der ersten Streckenhälfte bietet die erhöht verlaufende Route Gelegenheiten für schöne Ausblicke. Dahinter orientiert sie sich meist am Ufer. Ziel ist die gemütliche Gemeinde Immenstaad. Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie sind vorhanden. Im Gegensatz zu Friedrichshafen besitzt sie mehr ländlichen Charme.
Etappe 7 | Immenstaad – Friedrichshafen | 11,0 Km
Die Route führt von Baden nach Württemberg, denn die ehemalige Grenze liegt gleich hinter Immenstaad. Am schmalen Ufergürtel ist wenig Platz. Daher verlaufen die ersten Kilometer teilweise an der stark befahrenen B31. Der Abschnitt wird auch vom Bodenseeradweg genutzt. Dieser ist in der warmen Jahreszeit sehr frequentiert. Hinter der Ortschaft Fischbach ändert sich das Bild: Der Weg folgt wieder der Seelinie und reicht oft direkt ans Wasser. Schöne Strandabschnitte laden zum Verweilen ein. Obwohl schon beinahe in der Stadt, ist das letzte Stück herrlich zu gehen. Ein schmaler Pfad zwischen Gärten ist alleine Fußgängern vorbehalten, der Königsweg. Am Eingang nach Friedrichshafen steht ein prächtiges Schloss. Die sich anschließende sonnige Uferpromenade leitet bis ans Ziel, das Zeppelinmuseum. Cafés und Restaurants laden zu einer ausgedehnten Rast ein. Vom Aussichtsturm an der Hafenmole kann das herrliche Panorama aus Stadt, See und den mächtigen Alpen genossen werden. Gastronomie und Gästezimmer gibt es reichlich.
Etappe 8 | Friedrichshafen – Tettnang | 16,7 Km
Ein letztes Stück leitet am Bodensee entlang, bevor der weitläufige Tettnanger Wald wartet. Am Stadtrand von Friedrichshafen beginnt das Eriskircher Ried, ein schönes Naturschutzgebiet. Es erstreckt sich mehrere Kilometer am Ufer. Bevor der Weg in die gleichnamige Gemeinde abbiegt, bietet ein Steg Gelegenheit, noch einmal über das blaue Wasser zu blicken. Hinter Eriskirch verläuft die Strecke meist durch dichte, ruhige Forste. Sie bilden im Gegensatz zu den vorhergehenden Routen eine ungewohnt, aber willkommen stille Landschaft. Ziel ist Tettnang. Die kleine Stadt im Bodenseekreis ist vor allem für hochwertigen Hopfen bekannt. Neben der edlen Bierzutat besitzt sie ein schönes Schloss und eine gemütliche Altstadt. Gästezimmer sind genügend vorhanden.
Etappe 9 | Tettnang – Jägerweiher | 12,0 Km
Das heutige Ziel ist etwas ungewöhnlich. Es liegt nicht in einer Stadt, sondern mitten im Wald. Grund dafür ist, dass die Strecke bis Wangen mit 27 Km nur etwas für Geübte mit guter Kondition ist. Daher gibt es am schönen Jägerweiher die Möglichkeit, sie zu teilen. Hinter Tettnang geht es zuerst über sonnige Fluren zum Aussichtspunkt Brünnensweiler. Bei guter Sicht präsentieren sich der Bodensee und die zum Greifen nahen Alpen. Im Anschluss folgt eine sanfte Hügellandschaft, die ab Obereisenbach waldgeprägt ist. Ländliche Ruhe kehrt ein. Beim kleinen Weiler Schnaidt liegt der idyllische Jägerweiher. Eine nahe Wegeverzweigung markiert den Endpunkt dieser Etappe. 2,4 Marschkilometer südlich befindet sich die Gemeinde Neukirch bei Tettnang. Dort gibt es Gästezimmer und auch an Wochenenden eine brauchbare ÖPNV-Anbindung.
Etappe 10 | Jägerweiher – Wangen | 14,8 Km
Der Startpunkt mitten im Wald verspricht sofort herrliche Natur. Schattige Forste prägen den ersten Teil der Strecke. Sie öffnen sich kurz vor dem Weiler Ebersberg. Zu Füßen der gleichnamigen Ruine liegt der idyllische Mahlweiher. Die Kombination aus sanfter Hügellandschaft und ländlicher Ruhe bleibt weiterhin erhalten. Hinter Haslach durchquert der Weg das Tal der Unteren Argen und steigt bis knapp unter die Kuppe des Wielats auf. Dort präsentiert sich erneut ein herrliches Alpenpanorama. Weite, sonnige Fluren mit sattgrünen Wiesen prägen nun das Landschaftsbild. Kurz vor Wangen liegt das Waldgebiet Schlauchen. An seinem Rand kann vom Aussichtspunkt Berger Höhe über die Stadt geblickt werden. Im Süden erheben sich die majestätischen Alpen. Ein Spaziergang durch das Zentrum lohnt sich. Es gibt genügend Gästezimmer und Gastronomie.
Etappe 11 | Wangen – Isny | 23,2 Km
Die Streckenlänge kann für wenig Geübte eine Herausforderung sein. Es gibt jedoch die Möglichkeit, sie nach 15 Km zu teilen. Dort befindet sich nur einige Hundert Meter abseits des Weges die Ortschaft Eisenharz. Der ansässige Gasthof empfängt Wandergäste gerne. Zudem besteht auch an Wochenenden eine gute ÖPNV-Anbindung. Die Route verläuft hauptsächlich über offene Fluren mit sattgrünen, allgäutypischen Weideflächen. Beim Weiler Sechshöf liegt ein idyllischer See, der Obere Schlossweiher. Über ihm thront versteckt im Wald die Ruine Alt Ratzenried. Nun ist es nicht mehr weit auf die Siggener Höhe. Der Aussichtspunkt bietet einen herrlichen Blick über die sanfte Hügellandschaft am Fuße der Alpen. Nördlich von Eisenharz beginnt das Bienzer Moos. Zusammen mit dem Naturschutzgebiet Bodenmöser bildet es eine interessante, teilweise bewaldete Moorlandschaft. Sie reicht bis an den Rand von Isny. Das von einer Stadtmauer und Tortürmen umgebene historische Zentrum ist definitiv einen Besuch wert. Es besitzt ein gutes Angebot an Hotellerie und Gaststätten.
Etappe 12 | Isny – Schwarzer Grat | 9,8 Km
Die Abschlussetappe ist überschaubar. Das Ziel, der Schwarze Grat, liegt allerdings mitten im Wald. Daher ist die Abmarschstrecke zu addieren. Die kürzeste Variante ist der Abstieg nach Wengen. Sie bietet zusätzlich den Vorteil, dass sie an der bewirtschafteten Alpe Wenger Egg vorbeiführt. Dort kann bei typischen Allgäuer Speisen und erfrischendem Trank auf die herrliche Wanderung zurückgeblickt werden. Aus der schönen Altstadt geht es sogleich an den östlichen Rand von Isny. Anschließend leiten Nebenstraßen über sonnige Fluren bis Großholzleute. Die kleine Ortschaft liegt am Fuß des Höhenzuges der Adelegg und markiert den Beginn des 400 Höhenmeter messenden Aufstiegs. Er verläuft auf schönen Waldwegen. Hin und wieder bietet sich die Gelegenheit hinaus auf die grüne Wiesenlandschaft zu blicken. Der Schwarze Grat ist mit 1118 m über Normalnull nicht nur der höchste Punkt der gesamten Fernwanderung, sondern auch Württembergs. Auf seinem Gipfel steht ein Aussichtsturm. Auf seiner Plattform präsentiert sich ein traumhaftes Panorama über die dicht bewaldete Adelegg und auf die majestätischen Alpen. Vom lediglich 4 Km entfernten Wengen fahren Busse zurück nach Isny und an den Hauptbahnhof Kempten.