![]()
Felsen der Alb
Erdgeschichtliche Bildungen und Lebensräume
Anmerkung: Durch Anklicken der Bilder erhalten Sie eine vergrößerte Darstellung mit Bildunterschrift.
Im Meer entstanden
Der Ströhmfeldweg führt an eindrucksvollen Felsen wie Deckelesfels, Seizenfels, und Neuffener Parkplatzfels vorbei. In dem warmen, flachen Meer der Oberjura-Zeit lebten massenhaft Kieselschwämme, die von den Kalkabscheidungen am Meeresboden siedelnder Bakterien und Algen umkrustet wurden und Kalkriffe bildeten. Zwischen den Riffen setzte sich schichtweise Kalkschlamm ab. Tektonische Bewegungen der Erdkruste führten dazu, dass die Juraschichten gehoben und geklüftet wurden. Durch Verwitterung und Erosion wurden widerstandsfähige Gesteine zu Felsen herauspräpariert. Man unterscheidet die weitgehend ungeschichteten Massen- oder Schwammkalke von den geschichteten Felsenkalken.
Lebensraum für Spezialisten
Felsen sind Lebensräume einer hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenwelt. Viele Arten können nur hier leben und sich nur hier erhalten. Dazu zählen Dohle, Wanderfalke und Kolkrabe, die auf die Felsen als Brutplatz angewiesen sind. Fledermäuse verbringen ihren Winterschlaf in Höhlen und Felsspalten. Schmetterlinge, Schwebfliegen und Wildbienen tummeln sich auf den Blütenpflanzen der Felsbänder und Felsköpfe.
Geschichtete (gebankte) Kalke am Deckelesfels.
Felspflanzen wie Felsen-Hungerblümchen, Kugelschötchen und Pfingstnelke können extreme Trockenheit und Hitze ertragen. Merkmale der Anpassung sind dicke, fleischige Blätter zum Wasserspeichern, schmale, behaarte, lederartige oder wachsüberzogene Blätter gegen die Austrocknung sowie tiefreichende Wurzeln.
Artenschutz – das Überleben sichern
Die Lebensräume unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt werden immer enger. Viele Arten sind daher vom Aussterben bedroht. Um den am stärksten gefährdeten Arten eine Überlebens-Chance zu geben, wurden Arten- und Biotopschutzprogramme aufgestellt und spezielle Artenhilfsprogramme entwickelt. Eine konkrete Schutzmaßnahme ist das Freistellen von Felsen, um lichtbedürftige Pflanzen und Tiere zu fördern.
Das Felsen-Hungerblümchen blüht von Mitte März bis Anfang Mai. Die Rosetten sind immergrün, die Blätter lederig und am Rand bewimpert.
Das Kugelschötchen ist selten und geschützt. Die Früchte werden als Schötchen bezeichnet und sind kugelig, mit einer kurzen Spitze.
Die Pfingstnelke ist durch kleine Blätter und Wachsüberzüge auf Blättern und Sprossen an trocken-warme Felsstandorte angepasst.
Die Dohle ist ein kleiner, äußerst intelligenter Rabenvogel. Das Gefieder ist schwarz metallic, am Kopf und Hals silbergrau.
Der Wanderfalke war Ende der 1960er Jahre fast ausgerottet. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Bestände im Land wieder erholt.

